
Herr Prof. Dr. Mathias Allemand
Psychologisches Institut und UFSP Dynamik gesunden Alterns, Philosophische Fakultät UZH
Welche Rolle spielen Persönlichkeitsmerkmale für das gesunde Altern? Welche Persönlichkeitsprozesse begünstigen das aktive Altern? Der Vortrag befasst sich mit aktuellen Forschungsbefunden zu den Besonderheiten im Erleben und Verhalten in Bezug zum gesunden und aktiven Altern.

Frau Prof. em. Dr. Kathrin Altwegg
Physikalisches Institut, Abteilung Weltraumforschung und Planetologie, Universität Bern
Wir haben uns in letzter Zeit an astronomische Zahlen und schwarze Löcher gewöhnt. Was aber sind astronomische Zahlen und was schwarze Löcher? Wie sieht das Universum von aussen betrachtet aus? Wo im Weltall befinden wir uns und sind wir allein? Woher stammen wir und was wird die Zukunft – astronomisch und nicht astrologisch gesehen – bringen. Unsere Erde ist im Moment voll von Krisen und Kriegen und unsere Zukunft hat auch schon besser ausgesehen. Deshalb liegt es nahe, gerade jetzt aus einer neuen, universellen Sicht die Vorgänge auf der Erde zu analysieren und festzustellen: alles ist relativ! Ein astronomischer Beitrag mit Augenzwinkern zur Beurteilung der irdischen Lage.

Herr Prof. Dr. Josef Zweimüller
Institut für Volkswirtschaftslehre UZH
Alle reichen Industrieländer haben im Lauf des 20. Jahrhunderts umfassende Sozialversicherungsprogramme installiert, die Menschen bei Verlust des Arbeitsplatzes, bei temporären oder dauerhaften Gesundheitsproblemen oder im Alter finanziell absichern. In diesem Vortrag wird der Frage nachgegangen, in welchem Mass der Wohlfahrtsstaat zur gewünschten Umverteilung von reichen zu armen Menschen führt. Mit neuen Datenquellen ist es erstmals möglich, die Umverteilung über das ganze (Arbeits-) Leben zu quantifizieren und diese Frage neu zu beleuchten.

Herr Prof. Dr. Wolfgang Rother
Philosophisches Seminar UZH
In kritischer Auseinandersetzung mit den einschlägigen philosophischen Theorien wird dafür argumentiert, dass glückliches Leben angesichts der grundlegenden Herausforderungen durch Leiden, Schmerz und Tod nicht nur möglich ist, sondern dass es diese Herausforderungen selbst sind, die ein gelungenes und lustvolles Leben überhaupt erst möglich machen.

Herr Prof. Dr. Sven Streit
Berner Institut für Hausarztmedizin, Universität Bern
Die Medizin hat grossartige neue Behandlungen hervorgebracht, um Leben zu retten, zu verlängert und die Lebensqualität trotz chronischer Krankheiten zu verbessern. Dabei wird die Bevölkerung immer älter, hat immer häufiger mehr als zwei chronischen Krankheiten und nimmt entsprechend Medikamente ein. Ärzte sehen aber immer wieder Über- und Unterversorgung besonders bei älteren Patienten und häufig bei gebrechlichen Menschen mit Multimorbidität und Polypharmazie. Welche Therapien soll man also beginnen, welche reduzieren oder gar stoppen? Dazu wird unter dem Begriff „Deprescribing“ immer mehr geforscht und auch in die Praxis Initiativen wie die von „Choosing Wisely“ umgesetzt. Damit sollen die richtigen Medikamente gefunden und nicht mehr nötige, unwirksame oder sogar gefährliche Medikamente gestoppt werden.

Herr Willi Bühler
Journalist und emeritierter Gymnasiallehrer für bekenntnisneutrale Religionskunde, Kantonsschule Alpenquai Luzern
Keine Religion hat hierzulande einen so schlechten Ruf wie der Islam. Eine faire Diskussion über den Islam findet kaum statt. Unwissen und Vorurteile beherrschen den öffentlichen Diskurs. Der Vortrag möchte eine kleine Handreichung bieten zu den Risiken und Nebenwirkungen einer Weltreligion.

Herr Dr. Daniel Gerson
Institut für Judaistik, Theologische Fakultät Universität Bern
Covid-Leugner machen eine „jüdische Weltverschwörung“ für die Pandemie verantwortlich. Ein rechtsextremer Rassist erschiesst im amerikanischen Pittsburgh Betende in einer Synagoge. Auf einer antiisraelischen Demonstration in Berlin wird von radikalen deutschen Muslimen „Juden ins Gas“ geschrien. Judenfeindschaft erscheint aktuell in vielfältiger Form. Politisch in den meisten Demokratien geächtet, bleibt Antisemitismus heute ein Kennzeichen der radikalen Ablehnung unserer offenen Gesellschaft und belegt die Kontinuität von Jahrhunderte alten Vorurteilen.

Frau Prof. Dr. Katja Rost
Soziologisches Institut UZH
Das meritokratische Paradigma wettbewerbsorientierter westlicher Kulturen beruht auf der Überzeugung, dass Erfolg auf Talent, harter Arbeit und Risiko zurückzuführen ist. Oft begründen aber glückliche Umstände, wer erfolgreich ist. Die systematische Anwendung des Zufallsprinzips in Selektionsverfahrens erhöht Chancengleichheit und reduziert soziale Ungleichheit auf Winner-takes-all Märkten.

Herr Prof. Dr. Sacha Salzberg
Swiss Ablation, Herz- und Rhythmuszentrum
Die Ursachen von Herzrhythmusstörungen sind Schädigungen beziehungsweise Störungen am Reizleitsystem des Herzens. Diese können den Sinusknoten, dem natürlichen Schrittmacher des Herzens, die Vorhöfe oder auch die grossen Kammern (Ventrikel) betreffen. Das sogenannte Reizleitungssystem ist die elektrische «Verkabelung» im Herzen. Zusammen mit dem Sinusknoten, ist es für die rhythmische Kontraktion des Herzmuskels verantwortlich. Liegt an einer Stelle eine Störung vor, entsteht ein unregelmässiger Puls, genannt Arrhythmien, welcher wiederum diverse Symptome verursachen. Die Erkrankung tritt vor allem bei jüngeren Patienten mit bestimmten Risiko-Profilen, im höheren Alter oder bei trainierten Ausdauersportlern auf. Es kann jedoch auch spontan auftreten. Entweder wird aufgrund der Symptome eine Untersuchung angeordnet oder der unregelmässige Herzrhythmus wird zufällig während einer Routinekontrolle entdeckt. Herzrhythmusstörungen können gefährlich sein, aber die meisten sind ungefährlich. Deshalb ist es wichtig einen Spezialisten zeitnah aufzusuchen, um abzuklären, was für eine Rhythmusstörung vorliegt.

Frau Prof. Dr. Dorothea Lüddeckens
Religionswissenschaftliches Seminar UZH
Die einen finden den Bezug zu „Spiritualität“ gerade eine Stärke der Alternativmedizin, die anderen kritisieren sie als „esoterisch“, die dritten sagen Alternativmedizin hat mit Spiritualität gar nichts zu tun. Unter Alternativmedizin werden eine Vielzahl sehr unterschiedlicher therapeutischer Ansätze verstanden, denen die Abgrenzung zur sogenannten Schulmedizin oder Biomedizin gemeinsam ist. Bachblüten, Reiki, Ayurveda, Geistheilung und die Medizin der Hildegard von Bingen – oder auch die Homöopathie haben jeweils andere Therapieansätze und Körperkonzepte, auf denen sie beruhen. Einige alternativmedizinische Verfahren gehen explizit von Energiebahnen, Auren oder auch übernatürlichen Kräften aus, die für die naturwissenschaftlich fundierte Medizin nicht existieren. Bei einigen Verfahren findet sich auch der Anspruch oder das Versprechen nicht nur den physischen Körper, sondern auch den Geist und die Seele auf einer spirituellen Ebene heilen zu können. Bei anderen ist der Bezug zur Spiritualität oder auch direkt zu religiösen Konzepten vor allem in ihrer historischen Herkunft zu entdecken. Was bedeuten diese Bezüge? Welche Erwartungen haben diejenigen, die alternative Medizin nutzen? Erfüllen manche Angebote tatsächlich nicht nur eine therapeutische, sondern auch eine spirituelle Rolle? Und liegen hier möglicherweise auch besondere Risiken?