
Prof. Dr. Katja Rost
Soziologisches Institut UZH
Gendernormen beschreiben, wie Frauen und Männer von der Gesellschaft gesehen werden. Diese formen Identität und Berufs- und Familienentscheidungen und erklären, warum Frauen seltener in Leitungsfunktionen tätig sind und niedrig bezahlte, soziale Berufe wählen, während Männer seltener Teilzeit arbeiten und hoch bezahlte, ökonomisch-technische Berufe wählen. Diese Kluft nimmt in hochentwickelten, progressiven Ländern zu und nicht ab. Warum?

Dr. iur. Elif Askin
MLaw, Rechtswissenschaftliches Institut, UZH
Der Vortrag widmet sich aktuellen Entwicklungen des internationalen Menschenrechtsschutzes. Dies beinhaltet die Schaffung neuer Menschenrechte und deren Einsatz gegen globale Wirtschaftsunternehmen. Gleichzeitig nehmen Menschenrechtsverletzungen weltweit zu und die Idee der Menschenrechte wird durch populistische Strömungen unterminiert. Was bedeutet diese ambivalente Situation für den Schutz der Menschenrechte?

Dr. med. Stefan Lakämper
Rechtsmedizin UZH
Der Erhalt der Fahrerlaubnis ist in der Schweiz an die Erfüllung von medizinischen Mindestanforderungen geknüpft. Entweder bei Anzeichen einer relevanten Erkrankung oder turnusmässig alle 2 Jahre ab einem Lebensalter von 75 Jahren erfolgt die Beurteilung der Mindestanforderungen üblicherweise durch einen Hausarzt mit einer verkehrsmedizinischen Weiterbildung der Stufen 1 und 2. Bei schwerwiegenderen Fällen erfolgt die Beurteilung der Fahreignung durch Fachärzte mit der Weiterbildungsstufe 3 oder 4. In unklaren oder grenzwertigen Fällen können Fahrzeuglenkende ihre Fahreignung in einer ärztlich begleiteten Kontrollfahrt unter Beweis stellen. Wir wollen den Prozess einer verkehrsmedizinischen Fahreignungsabklärung erläutern und aktuelle und zukünftige Herausforderungen darstellen, denen wir – teilweise unter Zuhilfenahme von Forschung in einem Fahrsimulator – begegnen wollen.

Dr. oec. publ. Walo Tödtli
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, Gymnasiallehrer für Wirtschaft und Recht
Inflation vermindert den Wert des Geldes oder vermag ihn gar ganz zu zerstören. Deshalb werden Notenbanken als unabhängige Institutionen ausgestaltet und auf das Sichern der Preisstabilität verpflichtet. Warum entstand in Europa und den USA trotzdem die Forderung nach mindestens 2% Inflation, die gebetsmühlenartig in unsere Köpfe gehämmert wurde? Und warum sprang die Geldentwertung 2022 plötzlich in ungewohnte und bedrohliche Höhen, warum nicht schon früher? Wie könnte es weitergehen? – Der Vortrag geht auf diese Fragen und die aktuelle Situation ein und gibt einen Überblick über Ursachen und Bekämpfung von Inflationen.

Prof. Dr. iur. Christopher Geth
Professor für Strafrecht, Universität Basel
Der Vortrag geht der Frage nach, wie und unter welchen rechtlichen Rahmenbedingungen Individuen über den Zeitpunkt und die Modalitäten des eigenen Lebensendes entscheiden können. Ausgehend von einer begrifflichen Klärung und rechtlichen Verortung des Selbstbestimmungsrechts werden die strafrechtlichen Fragen rund um das Thema «Sterbe- und Suizidhilfe» angesprochen. Anschliessend werden die Gestaltungsmöglichkeiten des Individuums am Lebensende dargestellt. Hier geht es insbesondere um die «Patientenverfügung» und die sog. «Vertretung bei medizinischen Massnahmen».

PD Dr. med. Lukas Andereggen
Neurochirurgische Klinik, Kantonsspital Aarau
Etwa 15% aller Schlaganfälle sind auf Hirnblutungen (= hämorrhagischen Schlaganfall) zurückzuführen. Dabei kommt es entweder zu einer Einblutung ins Gehirngewebe (= intrazerebrale Blutung), oder in den sogenannten Subarachnoidalraum (= Subarachnoidalblutung). Beschwerden treten plötzlich auf, wobei viele Patienten über ungewohnte, starke Kopfschmerzen (sekundäre Kopfschmerzsyndrom) klagen. Dieser Vortrag umfasst die Ursachen, Abklärung und neusten Behandlungsmöglichkeiten bei der Hirnblutung, sowie die typischen Alarmzeichen des damit vergesellschaftenden gefährlichen Kopfschmerzes.

Prof. Dr. Adrian Leemann
Institut für Germanistik, Germanistische Soziolinguistik, Universität Bern
Sprache verändert sich (wir sprechen heute auch nicht mehr Althochdeutsch). Doch wie haben sich schweizerdeutsche Dialekte in den letzten 100 Jahren verändert? Und weshalb verändern sich Dialekte überhaupt? In diesem Vortrag gehe ich genau diesen beiden Fragen nach. Am Schluss des Vortrags wage ich einen Blick in die Zukunft: spricht man 2123 nur noch Zürichdeutsch?

Dr. Kenneth Harttgen
Professur für Entwicklungsökonomie, ETH Zürich
Die Vorlesung gibt einen Einblick über die globale Armut. Im Einzelnen zeigt sie wie man Armut messen kann, welche Probleme dabei bestehen, wo die Armen leben, mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben und wie sich Armut in den letzten 30 Jahren verändert hat. Zum Abschluss wird dann auf die Frage eingegangen, wie Armut im Hinblick der Erreichung der Sustainable Development Goals bekämpft werden kann.

Dr. Simona Huwiler
Institut für Pflanzen- und Mikrobiologie, Universität Zürich
Bakterien werden oft als etwas Negatives, gar Krankmachendes wahrgenommen. Gibt es natürliche Feinde von Bakterien, die wir für unsere Zwecke nutzen können? Sie erhalten einen Überblick in die faszinierende Welt der Mikroben-Feinde: Bakterien-Viren (Bakteriophagen) und Raub-Bakterien. Sie erfahren, was genau an letzteren aktuell erforscht wird und wie uns das helfen könnte.