
Prof. Dr. Philipp Schweighauser
Englisches Seminar, Uni Basel
In diesem Vortrag befassen wir uns mit einem der Hauptwerke der amerikanischen Literatur, Herman Melvilles 1851 veröffentlichter «Moby-Dick». Dabei werden wir sehen, dass das Werk mehr als nur ein Abenteuerroman ist. «Moby-Dick» ist zugleich ein enzyklopädischer Roman, ein dezidiert modernes Werk und eine profunde kritische Auseinandersetzung mit dem Transzendentalismus Ralph Waldo Emersons, dem führenden Intellektuellen der Vorbürgerkriegszeit.

Prof. Dr. em. Kathrin Altwegg
Physikalisches Institut, Abteilung Weltraumforschung und Planetologie, Uni Bern
Der Forscher- und Eroberungsdrang der Menschheit sind und waren Treiber für die Entwicklung der Menschheit seit den Anfängen. Wer möchte nicht manchmal hinauf fliegen zu den Sternen, der Sonne entgegen, sich in den unendlichen Weiten des Alls verlieren?
Im Vortrag werde ich die Geschichte der Weltraumfahrt, ihre Höhen und Tiefen, ihren Sinn und Unsinn erläutern und auch einen Blick in die Zukunft wagen. Mit dem Rennen zum Mond hat die Weltraumfahrt richtig Fahrt aufgenommen als Stellvertreter-Krieg zwischen zwei Nationen. Heute sind wir wieder an einem ähnlichen Punkt. Allerdings mischen nun auch Privatpersonen mit. Was nützt uns Weltraumfahrt? Bemannt oder unbemannt? Wo sind ihre technischen und ethischen Grenzen? Diese und ähnliche Aspekte sollen unter die Lupe genommen werden.

Prof. Dr. Rainer Greifeneder
Fakultät für Psychologie, Uni Basel
Pinocchios ohnehin grosse Nase wird bei jeder Lüge noch länger. Während sich damit in Carlo Collidis Kinderbuch Wahrheit und Lüge leicht unterscheiden lassen, ist das in der Realität sehr viel schwieriger. Dabei fehlt es uns nicht an Übung, denn Lüge und Täuschung sind feste Bestandteile menschlichen Miteinanders. Dieser Vortrag eröffnet eine psychologische Perspektive auf das Thema Lüge und Wahrheit.

Prof. Dr. Julius Popp
Psychiatrische Universitätsklinik Zürich, Zentrum für Alterspsychiatrische Versorgung
Demenzen sind eine unserer grossen individuellen, gesellschaftlichen und gesundheitsökonomischen Herausforderungen. In den letzten Jahren wurden bedeutende Fortschritte bei der Entwicklung von diagnostischen Methoden (sogenannte Biomarker) erreicht, welche einfacher anzuwenden und präziser sind. Obwohl Medikamente noch nicht verfügbar sind, die die häufigsten Demenzerkrankungen aufhalten, können immer mehr Behandlungsansätze helfen, gezielt Symptome und Einschränkungen zu reduzieren. Bedeutende Fortschritte wurden in den letzten Jahren auch bei der Prävention der Demenzen erreicht. In naher Zukunft ist eine deutlich verbesserte Diagnostik zu erwarten, welche schon vor dem Auftreten der ersten Symptome eingesetzt werden kann. Diese wird die Entwicklung wirksamer und personalisierter Präventions- und Behandlungsansätze beschleunigen.

Prof. Dr. Peter G. Kirchschläger
Leiter des Instituts für Sozialethik ISE, Uni Luzern
Der UN-Weltklimarat hat zu drastischen Klimaschutzmassnahmen aufgerufen, damit sich die Menschheit noch vor dem Schlimmsten bewahren kann. Die Nichtregierungsorganisation Oxfam hat im Januar 2022 darauf hingewiesen, dass der grösste Teil der CO2-Emissionen vom reichsten Prozent der Weltbevölkerung verursacht wird. Auswirkungen des Klimawandels sind jedoch insbesondere in ärmeren Ländern bereits bemerkbar und bedrohen Menschen und das ökologische Gleichgewicht. Schritte und Instrumente des Klimaschutzes können kurzfristig zu Mehrkosten führen. Ist das gerecht? Global wird zudem die Sorge geäussert, dass der Klimaschutz die wirtschaftliche Entwicklung bremsen könnte. Wie lassen sich wirtschaftliche Entwicklung und Klimaschutz zusammenbringen? Können die Menschenrechte zur Orientierung bei diesen Fragen beitragen? Der Vortrag versucht, diesen und ähnlichen Fragen nachzugehen.

Prof. Dr. Katja Rost
Soziologisches Institut UZH
Gendernormen beschreiben, wie Frauen und Männer von der Gesellschaft gesehen werden. Diese formen Identität und Berufs- und Familienentscheidungen und erklären, warum Frauen seltener in Leitungsfunktionen tätig sind und niedrig bezahlte, soziale Berufe wählen, während Männer seltener Teilzeit arbeiten und hoch bezahlte, ökonomisch-technische Berufe wählen. Diese Kluft nimmt in hochentwickelten, progressiven Ländern zu und nicht ab. Warum?

Dr. iur. Elif Askin
MLaw, Rechtswissenschaftliches Institut, UZH
Der Vortrag widmet sich aktuellen Entwicklungen des internationalen Menschenrechtsschutzes. Dies beinhaltet die Schaffung neuer Menschenrechte und deren Einsatz gegen globale Wirtschaftsunternehmen. Gleichzeitig nehmen Menschenrechtsverletzungen weltweit zu und die Idee der Menschenrechte wird durch populistische Strömungen unterminiert. Was bedeutet diese ambivalente Situation für den Schutz der Menschenrechte?

Dr. med. Stefan Lakämper
Rechtsmedizin UZH
Der Erhalt der Fahrerlaubnis ist in der Schweiz an die Erfüllung von medizinischen Mindestanforderungen geknüpft. Entweder bei Anzeichen einer relevanten Erkrankung oder turnusmässig alle 2 Jahre ab einem Lebensalter von 75 Jahren erfolgt die Beurteilung der Mindestanforderungen üblicherweise durch einen Hausarzt mit einer verkehrsmedizinischen Weiterbildung der Stufen 1 und 2. Bei schwerwiegenderen Fällen erfolgt die Beurteilung der Fahreignung durch Fachärzte mit der Weiterbildungsstufe 3 oder 4. In unklaren oder grenzwertigen Fällen können Fahrzeuglenkende ihre Fahreignung in einer ärztlich begleiteten Kontrollfahrt unter Beweis stellen. Wir wollen den Prozess einer verkehrsmedizinischen Fahreignungsabklärung erläutern und aktuelle und zukünftige Herausforderungen darstellen, denen wir – teilweise unter Zuhilfenahme von Forschung in einem Fahrsimulator – begegnen wollen.